"I have dreamed it again"
Kulturausflug
Eine konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen Moby-Dick-Inszenierung aus den Riedel-Hallen (2021) – nun überführt in eine immersive 360°-Raumprojektion, die Text, Musik, Schauspiel und visuelle Gestaltung zu einem faszinierenden Gesamterlebnis verbindet.
Unser erster Kulturausflug nach der Sommerpause führte uns zu einem ganz besonderen Erlebnis: Wie bereits 2021 durften wir erneut einen exklusiven Blick hinter die Kulissen von Robert Sturms Bearbeitung von Melvilles Moby Dick werfen – diesmal in der Probenphase zur Neuinszenierung „I Have Dreamed It Again“ im Visiodrom Wuppertal.

Am vergangenen Dienstag kamen rund 50 Gäste zum ersten Netzwerktreffen nach der Sommerpause im Wintergarten des Aposto zusammen – in entspannter Atmosphäre, bei einer Pizza und guten Gesprächen. Nach der Begrüßung durch Dirk Emde und Faton Zenuni, die als Geschäftsführer des Visiodroms über die Geschichte und das Konzept des Hauses berichteten, erwartete uns ein inspirierender Abend.
Wenig später stießen die Künstlerinnen und Künstler der Produktion hinzu: Regisseur Robert Sturm, der Oscar-nominierte Visual-Effects-Spezialist Frank Petzold, Prof. Werner Dickel, musikalischer Leiter und Dirigent des Schönberg-Ensembles, sowie Produzentin Kerstin Hamburg gaben persönliche Einblicke in die Entstehung und Gestaltung des neuen Bühnenwerks, das ab dem 2. September im Visiodrom zur Aufführung kommt.
„I Have Dreamed It Again“ ist die konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen Moby-Dick-Inszenierung aus den Riedel-Hallen (2021) – nun überführt in eine immersive 360°-Raumprojektion, die Text, Musik, Schauspiel und visuelle Gestaltung zu einem faszinierenden Gesamterlebnis verbindet.
Die Projektionen basieren auf einem Bühnenbild des Bildhauers Tony Cragg, filmisch umgesetzt von Frank Petzold mit dokumentarischem Material von Ralf Silberkuhl. Die Musik stammt aus der Feder von Alexander Balanescu, international renommierter Violinist und ehemaliger Leiter der Michael Nyman Band. Gespielt wird sie live vom Schönberg-Ensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, unter der Leitung von Prof. Werner Dickel.
Eine solche Zusammenarbeit ist typisch für Wuppertal: Hochprofessionelle Künstlerinnen und Künstler finden hier immer wieder zusammen, um mit spürbarer Lust und großer Offenheit gemeinsam Neues zu wagen.
Die gesprochenen Texte aus Moby Dick interpretiert ein erfahrenes Schauspielensemble: Luise Kinner, Ingeborg Wolff, Bernd Kuschmann und Pierre Siegenthaler überzeugten schon in den Proben durch Präzision, Ausdrucksstärke und Bühnenpräsenz. Besonders bewegend war der Auftritt der über 80-jährigen Wolff und Kuschmann – ein lebendiger Beweis für künstlerische Kraft und Leidenschaft.
Auch akustisch erwies sich das Visiodrom als geeigneter Raum: Trotz erster Bedenken zeigte sich bereits in der Probenanordnung mit Publikum, dass die Klangverhältnisse mit angepasster Sprechweise gut zu meistern sind – ein wichtiger Aspekt für die Live-Erfahrung.
Ein besonderer Pluspunkt dieser Produktion: Sie ist modular konzipiert und auf andere Orte übertragbar. Ob mit lokalem Orchester, bestehender Aufnahme, angepasstem Ensemble oder neu eingesprochenen Texten – „I Have Dreamed It Again“ lässt sich flexibel an unterschiedliche räumliche und technische Bedingungen anpassen und steht damit beispielhaft für zukunftsorientiertes Musiktheater.
Ermöglicht wurde dieses Projekt – ganz in Wuppertaler Tradition – durch die Zusammenarbeit engagierter Partner: Neben Fördermitteln des Landes NRW und des Bundes unterstützen u. a. die Sparkasse Wuppertal, die Schuler-Stiftung, die Sparkassenstiftung sowie wuppertalaktiv. Auch das Visiodrom engagiert sich nicht nur als Spielstätte, sondern als aktiver Mitgestalter.
Die Vorfreude auf die Premiere ist groß. Wir hoffen für das Team um Robert Sturm auf drei ausverkaufte Abende, die dieser besonderen Produktion die Sichtbarkeit verschaffen, die sie verdient. Denn: I Have Dreamed It Again ist mehr als ein Stück – es ist ein kulturelles Statement aus Wuppertal mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus.