Business Breakfast
Rückblick 180. BB: Sparkasse Wuppertal
200 Jahre Engagement für Bürger*innen der Stadt
Beim Business Breakfast konnten direkt zwei Jubiläen gefeiert werden. Ein etwas Kleineres und ein ganz Großes. Antje Lieser, Geschäftsführerin von wuppertalaktiv!, begrüßte die Gäste zur 180. Ausgabe des Business Breakfast in der Glashalle der Sparkasse. Und wäre die Pandemie nicht dazwischengekommen, hätte der Verein vielleicht sogar die gleiche runde Zahl feiern können, wie der Gastgeber. Die Sparkasse in Wuppertal blickt in diesem Jahr auf 200 Jahre Tradition und Engagement zurück. Seit 1822 steht die Sparkasse „im Dienste einer Idee“, wie der Vorstandsvorsitzende Gunther Wölfges erklärte. Die Sparkasse in Wuppertal wurde ursprünglich für die Armenfürsorge gegründet, mit dem Ziel den Menschen zu einem nachhaltigen, gesamtgesellschaftlichen Wohlstand zu verhelfen.
Um die eigene Geschichte aufzuarbeiten hat die Sparkasse gemeinsam mit der Bergischen Universität eine Studie erarbeitet, die in einer 264seitigen Chronik festgehalten und heute den wuppertalaktiv!-Mitgliedern vorgestellt wurde. Ein Team um Prof. Dr. Christine K. Volkmann vom Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung ist der Frage nachgegangen, inwieweit die Sparkasse ihrem eigenen Anspruch, sich für den Wohlstand in der Stadt einzusetzen, gerecht geworden ist.
Schon vor fünf Jahren entstand die Idee dazu. Es sei eine Herausforderung 200 Jahre Geschichte aufzuarbeiten, sagte Prof. Volkmann. Aber die lokale Thematik und die etwas unübliche Fragestellung hätten sie und ihr Team motiviert. Das bestätigte auch ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Tobias Rabenau: „Man hat das Gefühl, dass die Sparkasse viel für die Stadt tut. Aber letztlich ist das nur eine Vermutung. Daher war es spannend, dieses Gefühl auch wissenschaftlich zu belegen“. Dass die Geschichte der Sparkasse in Wuppertal bereits begann als es die Stadt selbst noch gar nicht gab, erschwerte die Arbeit zusätzlich. Aus der Zeit als Barmen und Elberfeld noch unabhängige Städte waren, gibt es nur wenige Dokumentationen. Mit Hilfe eines Historikers und vielen Stunden im Stadtarchiv konnten aber einige Erkenntnisse über die Rahmenbedingungen zur Gründungszeit gewonnen werden.
Die Sparkasse in Wuppertal war die erste, die im Rheinland gegründet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts herrschte viel Armut in der Bevölkerung. Dieser Umstand hat gleichzeitig die Gründung einer Initiative gefördert, die die Menschen zum Sparen anregen wollte. „In diesem Punkt war das vormalige Wuppertal sogar innovativ“, so Prof. Volkmann.
„Die Menschen beim Sparprozess zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, war der ursprüngliche Gründungsgrund“, so Wölfges. Der Gewinn, den die Sparkasse dabei erwirtschaftet hat, sollte wieder dem städtischen Leihhaus zur Verfügung gestellt werden und damit an die Menschen in der Stadt zurückfließen. „Dem Einzelnen muss es gutgehen, um die Gesellschaft auf ein neues Level zu heben“, erzählt Dipl-Ök. Wolfgang Kuhn, der sich während der Studie intensiv mit dem Begriff „Wohlstand“ befasst hat.
Das führte zwangsläufig zu der entscheidenden Frage: Ist die Sparkasse in ihrer 200jährigen Tradition ihrem eigenen Anspruch sich für mehr Wohlstand einzusetzen gerecht geworden? Das Forschungsteam beantwortete dies mit einem klaren Ja. Zumal mit dem Begriff Wohlstand erst später materielle Dinge verknüpft wurden. In früheren Zeiten bedeutete Wohlstand ein vielfältiges gesellschaftliches Leben vorzufinden, das durch Kunst, Kultur und Sport bereichert wird.
Bis heute werden Aktivitäten aus diesen Bereichen in großem Umfang von der Sparkasse unterstützt. Dazu führten die Wissenschaftler viele Interviews mit Beschäftigten und Kundinnen der Sparkasse sowie mit Wuppertaler Vereinen. Ein paar aktuelle Beispiele hingen in der Glashalle direkt sichtbar links und rechts von der Bühne im Blickfeld der Gäste. Bei der mittlerweile 142. Kunstausstellung stellt die Sparkasse lokalen Künstlerinnen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und fördert so die Szene in Wuppertal.
In Zukunft wird sich das Engagement der Sparkasse noch mehr am Thema Nachhaltigkeit orientieren und messen lassen müssen. „Der Fokus liegt verstärkt auf ökologischen Ansätzen. Durch die EU-Taxonomie wird dies zukünftig noch weiter beeinflusst“, berichtet Gunther Wölfges. Die EU-Kommission legt mit der Taxonomie ein Regelwerk vor, das Standards für ökologisches Wirtschaften definiert. Daran lässt sich klassifizieren, in welchen Umfang Unternehmen Beiträge zum Klima- und Umweltschutz leisten. Die Forscher sehen die Sparkasse aber schon jetzt gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Zum Schluss gab es noch Blumen für die Jubilare. „Wir haben großen Respekt, dass die Sparkasse ihrer Leitlinie über so lange Zeit treu geblieben ist“, sagte Antje Lieser. Der erste wuppertalaktiv!-Vorsitzende Christoph Nieder überreichte dazu noch eine Fotografie vom Sparkassenturm, der vor einigen Wochen vom Licht- und Medienkünstler Gregor Eisenmann illuminiert wurde. „Ohne die Sparkasse wäre Wuppertal nicht so bunt“.
Noch tiefer in die Geschichte der Sparkasse und ihr Engagement für die Menschen in der Stadt, können Interessierte in der Chronik nachlesen. Diese ist über die TreueWelt der Sparkasse oder bei der Buchhandlung Mackensen erhältlich.