Business Breakfast

Rückblick 199. BB: aptiv feiert 150 Jahre in Wuppertal

Der Technologieführer feiert 150 Jahre Automotive-Tradition in Wuppertal.

Das Business Breakfast, das unaufhaltsam auf seine 200. Ausgabe zusteuert, kommt schon jetzt aus dem Feiern kaum heraus. Bei der letzten Veranstaltung lud die proviel GmbH die Vereinsmitglieder zum 30. Jubiläum ein. Und dieses Mal setzte die Aptiv Services Deutschland GmbH noch eins obendrauf: 150 Jahre Automotive-Tradition in Wuppertal! Der Innovationsführer für Autonomes Fahren und intelligente Fahrerassistenzsysteme lud an diesem Morgen in seine Firmenzentrale auf den Wuppertaler Südhöhen ein. Viele wuppertalaktiv-Mitglieder nutzen die Gelegenheit, sich die Firmenzentrale mit der markanten Glasfront von innen anzusehen. „Ich darf Sie heute zum zweiten Mal als Gastgeber des Business Breakfast bei Aptiv begrüßen. Beim ersten Mal war es schon voll. Aber dieses Mal ist es nochmal voller“, freute Geschäftsführer Matthias Laumann sich über die zahlreichen Gäste.

Die Neugier auf Wuppertals Unternehmen des Jahres 2021 hat viele hergetrieben. „Aptiv steht für Innovation und Zukunftstechnologie im Automotivebereich. Wie passt das mit 150 Jahren Tradition zusammen?“ stellte wuppertalaktiv-Vorständin Tanja Schäfer die zentrale Frage des Tages.

Tatsächlich begann die Erfolgsgeschichte bereits 1874 mit der Gründung der Firma Reinshagen & Hüttenhoff, die - wie so viele Wuppertaler Unternehmen - zunächst in der Textilbranche tätig war.  Bald wurde die Produktion jedoch auf Kabel für die beginnende Elektrifizierung umgestellt. Auch Telefonschnüre standen damals noch hoch im Kurs. Später fusionierte Reinshagen mit DRAKA und die noch junge Automobilindustrie wurde zu einem wachsenden Kunden. Später wurde der Sitz in Ronsdorf zur Zentrale von Delphi, der Name Reinshagen verschwand und zwanzig Jahre später steht jetzt Aptiv auf dem Gebäude der Europazentrale am Gelpetal. Das Unternehmen führt die Tradition am Standort fort. Aptiv forscht, entwickelt und produziert, um die Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Im Technical Center arbeiten rund 800 hochqualifizierte Fachkräfte an neuen Technologien rund um Autonomes Fahren, Elektromobilität und Fahrzeugsicherheit. Sämtliche deutsche und europäische Fahrzeughersteller vertrauen auf Produkte von Aptiv. Dazu gehören unter anderem noch immer Kabelsätze sowie Steck- und Verbindungssysteme. Doch das Zukunftspotenzial liegt laut Laumann woanders: „Wir nennen es den Verstand und das Nervensystem im Auto. Dabei geht es um Software, Sicherheitssysteme und Vernetzung“.

Auch als Global Player spürt Aptiv die derzeitige Krise in der Automobilindustrie. Um langfristig Erfolg zu haben, sei die Unterstützung durch Partner ein ganz wichtiger Faktor, betont Laumann. In Wuppertal und der Bergischen Region hat er zahlreiche Verbündete gefunden. Angefangen bei der Bergischen Universität, mit der es eine enge Zusammenarbeit in den Themenfeldern KI, Machine Learning und Data Science gibt. Über die Stadt Wuppertal und die lokale Wirtschaftsförderung, die sich für die Einrichtung einer Teststrecke für autonome Fahrzeuge eingesetzt haben. Bis zum Start-up Workstadt, das ausländische Fachkräfte beim Onboarding begleitet. Ein weiterer Appell von Laumann an die Unternehmerschaft: „Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren.“ Aptiv zeige, dass zum Beispiel die Verlagerung von Produktion ins Ausland allein aus Kostengründen nicht immer die beste Lösung sei. Das Know-how der Fachkräfte am Standort Wuppertal, die Innovationskraft und die hohe Qualität haben die Konzernzentrale mit Sitz in Irland überzeugt, in Wuppertal als Zukunftsstandort zu investieren.

Entsprechend setzt Aptiv seine Fähigkeiten ein, um die Zukunft der Mobilität mitzugestalten. Wie die aussieht, verbildlichte Timo Rehfeld, Teamleiter für KI, sehr einprägsam: „Autos werden zu Smartphones auf Rädern.“ Je selbstständiger Autos werden und je weniger das Mitwirken der Fahrer*innen erforderlich ist, desto mehr Gewicht bekommt das Nutzererlebnis. Zum Beispiel hinsichtlich Infotainment. „Schon jetzt erwarten Kundinnen und Kunden, dass das Auto rund um die Uhr online ist“, so Rehfeld. Einfaches Beispiel sei die Kopplung zwischen Smartphone und Auto. Die digitale Transformation des Fahrzeugs geht aber noch weiter. Kabelloses Laden ist eine Zukunftsvision. Ebenso Autos als parkendes Rechenzentrum zu nutzen. Oder als Speicher für erneuerbare Energie.

Das internationale Wettrennen bei solchen Entwicklungen ist umkämpft. „China ist derzeit Trendsetter für solche Themen. Deutschland wird sich neu positionieren müssen“, so Rehfelds Prognose.

Wo die Konkurrenz derzeit steht, davon überzeugt sich Aptiv demnächst auf einer internationalen Automobilmesse in Las Vegas. Aber nicht nur sehen, sondern auch gesehen werden, ist für den Innovationsführer aus Wuppertal natürlich das Ziel. Schließlich will Aptiv selbst aktiv die Zukunft gestalten. So ist es in Wuppertal schließlich gute, alte Tradition. 

Ebenfalls um die Zukunft einer bedeutenden Branche geht es beim 199. Business Breakfast am 21. November. LLeyendecker eventsolutions lädt zum letzten gemeinsamen Frühstück in diesem Jahr ein. Thema: „Technik, die Erinnerungen schafft“ – Einblicke in die Veranstaltungsbranche.