Business Breakfast
191. BB: Digitale Lösungen in nostalgischer Location
Baustellenbesuch meets Business Breakfast: Der Veranstaltungsort im neuen Breuer-Quartier wurde in einen digitalen Show-Room verwandelt.
Viele Besucher*innen des 191. Business Breakfasts waren einfach neugierig. Was tut sich in den Breuer-Sälen? Wie sieht die einstige Kultlocation heute aus? Nicht wenige unter den Gästen hatten Erinnerungen an Hochzeitsfeiern, Karnevalpartys oder Firmenjubiläen in den Räumlichkeiten am Laurentiusplatz. Nach einer Phase des Leerstands hat sich die Firmengruppe Küpper der Location angenommen. Investor Thilo Küpper stellte die Pläne vor. Der Gebäudekomplex wird unter dem Namen Breuer-Höfe neu entwickelt mit Angeboten für Wohnen, Kinderbetreuung, Kultur und Events. „Dieser Ort war über Jahrzehnte eine Institution in Wuppertal“, so Küpper. Nun soll er wieder zum „Treffpunkt für Generationen“ werden.
Noch herrscht zwar überwiegend Baustelle, aber die strahlte am Morgen des Business Breakfasts dank tausender LEDs und Pixeln in modernem Glanz. Hochauflösende Displays in allen Formen und Größen schmückten die Wände. Dahinter steckte die Firma Innlights Displaysolutions. Ein Unternehmen, das ganz typisch für die starke Veranstaltungswirtschaft in Deutschland ist, wie wuppertalaktiv!-Vorständin Tanja Schäfer betonte: „Über 240.000 Unternehmen sind in der Veranstaltungswirtschafts tätig und generieren zusammen einen Umsatz von über 80 Milliarden Euro pro Jahr. Damit ist sie der sechstgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland“. Die Basis dabei sind die kleinen und mittleren Unternehmen, die hochspezialisiert sind und damit internationale Kunden bedienen.
Mit einer kleinen Eventagentur hat auch Innlights-Geschäftsführer Thomas Klem angefangen. Auf einer Reise nach Hongkong beeindruckte ihn die großformatige Display-Werbung an den Wolkenkratzern. Und inspirierte ihn diese Technik nach Wuppertal zu holen. Zum ersten Mal kam ein großformatiges Display zum Public Viewing bei der WM 2010 im Stadion am Zoo zum Einsatz. Heute bietet Klem mit seinem Team 360-Grad-Lösungen an. Die Technik schmückt Messehallen, Showrooms oder Konzertbühnen. Und sorgt dabei immer für den gewissen Wow-Effekt. Immersiv lautet das Zauberwort in der Fachsprache. Dabei tauchen die Besucher*innen ganz in die digitale Inszenierung ein.
Was technisch heutzutage alles Möglich ist, zeigt das Beispiel The Sphere in Las Vegas. Die Veranstaltungslocation hat die Form einer Kugel, deren Oberfläche komplett digital bespielbar ist. „Displays werden dabei zu architektonischen Körpern“, sagt der Wuppertaler Lichtkünstler Gregor Eisenmann, der bereits den Sparkassenturm illuminiert hat. Das Gebäude ist zur Videoskulptur und damit zum temporären Kunstwerk geworden. „Diese Art von Kunst bietet in einen niederschwelligen Zugang zu Kultur in der Stadt“, so Eisenmann.
Damit kennt sich auch Frank Neidig bestens aus. Der gebürtige Wuppertaler ist leidenschaftlicher NFT-Kurator und Sammler digitaler Kunst. Mit seinem Netzwerk und seiner Galerie unterstützt er diese neue Kunstform. NFT steht dabei für „Non Fungible Token“. Dies ist ein Objekt, das nur im digitalen Raum existiert, „nicht ersetzbar“ und daher einzigartig ist. Diese NFTs können eben auch in Form von Kunst daherkommen. Wie eine Datei, die künstlerische Inhalte gespeichert hat. Diese können erworben und somit zum Eigentum des Käufers werden. Aber: „95 Prozent der NFTs sind wertlos. Das ist wie auf dem traditionellen Kunstmarkt auch“, weiß Neidig. Es gibt berühmte Künstler*innen, für deren digitale Werke Millionen ausgegeben werden. Und eben solche, die weniger berühmt und daher günstig zu haben sind. Das Potenzial auf diesem neuen Markt ist riesig. Das Sammeln solcher Kunstwerke, die vielleicht irgendwann an Wert zulegen, sei vergleichbar mit dem Handel von Aktien. Spannend macht die zukünftige Entwicklung auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die bei der Produktion digitaler Kunst unterstützt. Damit verschwimmen die Grenzen von Kunst, Wirtschaft und Technologie zu einem Dreiklang.
Ähnliches „Teamwork“ betonten die Protagonisten auf der Bühne. Die Küppers öffneten die Türen zu ihrer Location, die die Firma Innlights Displaysolutions mit ihrer Hardware ausstattete. Diese wiederum wurde mit Inhalten bespielt, die der Künstler Gregor Eisenmann beisteuerte. „Diese enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure ist typisch für Wuppertal. Daran können wir wachsen und Vorbild sein“, brachte Thilo Küpper es auf den Punkt.
Nur zusammen geht es auch beim nächsten Business Breakfast. Daniel Schulten von WPK Beratung GmbH lädt am 14. März in die Concordia nach Barmen ein. Dort steht das wichtige Thema Unternehmensnachfolge auf dem Programm.