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Kö-Bogen II, Düsseldorf - Europas größte Grünfassade

» Martin Belz, Prokurist des Wuppertaler Unternehmens Leonhards und Söhne, hat uns am 17. August durch einen seiner spektakulärsten Aufträge geführt. «

Bereits 2014 begann die Planung und die Vorauswahl der geeigneten Pflanzen für dieses grüne Pilotprojekt. Mit der Hainbuche wurde eine Pflanzenart ausgewählt, die im Frühjahr in frischem Hellgrün leuchtet, im Sommer ein kräftiges Dunkelgrün besitzt und sich im Herbst und Winter in goldbraune Töne färbt. Insgesamt wurden 30.000 Hainbuche angepflanzt. Jeder der 2.580 Pflanzkübel und alle Dachflächen erhielten eine eigene "Hausnummer" - mittels QR-Codes können alle Messwerte dokumentiert und ausgewertet werden, um den Betrieb der grünen Fassaden zu sichern.

Das dafür zuständige Leonhards-Team besteht aus Landschaftsgärtnern, Elektro- und Wassertechnikern sowie einem EDV-Spezialisten. Für Pflege und Wartung wurde ein effizientes Monitoring-Programm entwickelt. Leistungsfähige Wilo-Pumpen und eine doppelt renundante Wasserversorgung mit Düngedosierung und pH-Wert-Kennung per Fernüberwachung sorgen für bedarfsgerechte, ganzjährige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Die zwei bis drei notwendigen Heckenschnitte pro Jahr werden von einer eigens entwickelten Fassadenbefahranlage aus erledigt.

Als natürliche Klimaanlagen verbessert Europas grünste Fassade mit einem ökologischen Nutzen von rund 80 ausgewachsenen Laubbäumen das Mikroklima in der Stadt. Die Hainbuchenhecke schützt im Sommer gegen intensive Sonnenbestrahlung, reduziert den innerstädtischen Wärmeeffekt, bindet Kohlendioxid, speichert und produziert Feuchtigkeit, bindet Feinstaub, dämpft Lärm und fördert die Biodiversität.

Der Kö-Bogen 2 bildet den Abschluss einer umfangreichen städtebaulichen Neugestaltung im Zentrum der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Er befindet sich auf der Schadowstraße. Nebenan sind zwei historische Ikonen präsent: das Schauspielhaus und das Dreischeibenhaus. So bildet sich ein einzigartiges Ensemble, dass verschiedene Epochen miteinander vereint. Die Gebäude werden nur durch eine Fußgängerpassage voneinander getrennt, die als Aktionsraum genutzt wird.

Ein spannender Ausflug, den wir bei einem gemeinsamen Imbiss ausklingen ließen. Wir sind stolz und glücklich, dass Wuppertal so viele Hidden Champions hat, die den guten Ruf Wuppertals in die Welt tragen.